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Höchste Kompetenz für nierenkranke Kinder

Im zertifizierten Kindernierenzentrum des Uniklinikums Erlangen finden Familien Hilfe, deren Kinder und Jugendliche an Erkrankungen der Nieren oder des Harntrakts leiden. Das interdisziplinäre Zentrum bietet sowohl ambulante als auch stationäre Therapien an sowie verschiedene Dialyseverfahren und Nierentransplantationen. Mit der Plasmapherese und der Immunabsorption werden außerdem zwei neue Therapieverfahren genutzt, um Krankheiten der Niere sowie des Immun- und Nervensystems, die durch Antikörperbildung verursacht sind, effektiv zu behandeln. In der angeschlossenen Blasenschule finden Familien Hilfe in allen Fragen rund um die Harninkontinenz.

Behandlungsspektrum:

  • Fehlbildungen und Tumore der Nieren und des Harn- und Genitaltrakts
  • akute, chronische und seltene Nierenerkrankungen
  • Beschwerden im Rahmen entzündlicher und rheumatischer Vorerkrankungen
  • chronisches Nierenversagen
  • die Refluxkrankheit
  • Harninkontinenz
  • funktionelle Blasenentleerungsstörungen

Sprecher

Prof. Dr. med. Bernd Wullich

Prof. Dr. med. Joachim Wölfle

Aktuelles

Erste roboterassistierte Nierentransplantation in Erlangen

Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg setzt neue Maßstäbe mit minimalinvasiver Technik – maximal schonendes OP-Verfahren bei Lebendnierentransplantationen

Vor fast 60 Jahren wurde am Uniklinikum Erlangen die erste Lebendnierentransplantation durchgeführt. Seit knapp zehn Jahren ist hier die minimalinvasive Organentnahme Standard. Nun folgte am Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg (Sprecher: Prof. Dr. Robert Grützmann) ein weiterer medizinischer Meilenstein: Im Juli 2025 fand die erste roboterassistierte Lebendnierentransplantation mit dem Da-Vinci-Operationssystem statt. Zukünftig soll dieses Verfahren medizinisch geeigneten Lebendnierenempfängerinnen und -empfängern standardmäßig angeboten werden. „Mit der roboterassistierten Nierentransplantation erweitern wir das Behandlungsspektrum des Transplantationszentrums Erlangen-Nürnberg um eine weitere maximal schonende Operationstechnik und verbessern dadurch die Versorgungsqualität für unsere Patientinnen und Patienten signifikant“, betont PD Dr. Hendrik Apel, leitender Oberarzt der Urologischen und Kinderurologischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Bernd Wullich) des Uniklinikums Erlangen, der die erste Transplantation dieser Art in Erlangen durchführte.

Das Da-Vinci-Chirurgiesystem ergänzt die Vorteile der konventionellen minimalinvasiven Laparoskopie um eine dreiachsige Beweglichkeit der chirurgischen Instrumente – analog zur Bewegungsfreiheit der menschlichen Hand. Die Operateurin oder der Operateur steuert dabei das System von einer Konsole aus – mit feinen Bewegungen, die zitterfrei und millimetergenau auf die Operationsinstrumente übertragen werden. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das: weniger postoperative Schmerzen und eine schnellere Genesung – also insgesamt eine höhere Versorgungsqualität. „Wir verfügen über jahrelange Erfahrung mit dem Da-Vinci-Operationssystem und verwenden es seit 2013 sowohl bei gutartigen als auch bösartigen Erkrankungen von Niere und Prostata – im vergangenen Jahr etwa bei knapp 200 Eingriffen“, erklärt PD Apel. „Es lag deshalb nahe, diese Expertise auch auf die Nierentransplantation zu übertragen.“ 

Die erste roboterassistierte Lebendnierentransplantation

Daher fand jetzt die erste robotergestützte Lebendnierentransplantation am Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg statt: Die Niere einer 58-jährigen Spenderin wurde minimalinvasiv auf ihre 32-jährige Tochter übertragen, die an einer IgA-Nephritis leidet – einer unheilbaren chronischen Nierenerkrankung. PD Dr. Verena Lieb, Oberärztin der Urologie, entnahm die Spenderniere konventionell laparoskopisch; transplantiert wurde das Organ anschließend mithilfe des Da-Vinci-Systems von PD Apel. Fachlich begleitet wurde er dabei von Prof. Dr. Stefan Siemer, Kommissarischer Leiter der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Universitätsklinikum des Saarlandes und einer der wenigen Urologen in Deutschland, der die roboterassistierte Nierentransplantation bereits regelmäßig durchführt. 

Bereit für die Zukunft

„Die Operation lief hervorragend. Ich freue mich, schon bald die nächste roboterassistierte Lebendnierentransplantation durchzuführen – voraussichtlich sogar noch im August“, berichtet PD Apel nach dem vierstündigen Eingriff. Prof. Dr. Bernd Wullich, Direktor der Urologie des Uniklinikums Erlangen, zeigt sich ebenfalls erfreut: „Da-Vinci-OPs sind die Zukunft in den chirurgischen Fachbereichen. Bislang hat diese Entwicklung jedoch im Bereich der Organtransplantation in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle gespielt – umso mehr freut es mich, dass wir die schonende Technik am Uniklinikum Erlangen nun auch Lebendnierenempfängerinnen und -empfängern anbieten können.“

Weitere Informationen: 

PD Dr. Hendrik Apel
09131 85-33683
hendrik.apel(at)uk-erlangen.de